
Wenn Unternehmen und öffentliche Verwaltungen sich verändern wollen, stehen meist Tools, Prozesse und digitale Systeme ganz oben auf der Agenda. Wer glaubt, damit sei der Wandel geschafft, übersieht den entscheidenden Hebel: den Menschen. Ohne kulturelle Arbeit bleibt jede (technische) Neuerung nur eine leere Hülle.
Ellen Treder und Thorsten Jakob, die Gründer von changing frames, wissen, wovon sie sprechen. Sie haben selbst erlebt, wie Verwaltungen und Unternehmen bei Transformationen ins Stocken geraten – nicht, weil ihnen das Werkzeug fehlt, sondern weil der Blick nach innen ausbleibt. Ihre Botschaft: Wer echten Wandel will, muss bereit sein, sich ehrlich mit der eigenen Haltung auseinanderzusetzen. Erst wenn Führung und Struktur im Einklang mit der gelebten Kultur stehen, entwickelt sich Veränderung, die trägt.
Technik ist der Anfang – Kultur das Nadelöhr
Neue Software, frische Prozesse, smarte Tools – sie alle versprechen Effizienz. Ihre Wirkung verpufft jedoch, wenn das Team, das mit ihnen arbeiten soll, nicht mitgenommen wird. changing frames begegnet diesem Missverständnis regelmäßig: Es wird viel investiert, Systeme werden schnell eingeführt – doch oft bleibt Verunsicherung, Zurückhaltung oder sogar Ablehnung.
Beteiligung lässt sich nicht installieren. Sie muss entstehen – durch Kommunikation, Transparenz und echtes Interesse an den Mitarbeitenden, die den Wandel begleiten sollen. Veränderung bedeutet immer auch emotionale Bewegung. Wer das ignoriert, darf sich über Widerstände nicht wundern.
Ellen Treder und Thorsten Jakob machen deutlich, dass Kultur nicht das Beiwerk einer Transformation ist, sondern ihr Fundament. Und wissen, dass Neues nur wirklich wachsen kann, wenn Menschen verstehen, warum etwas passiert und welchen Platz sie darin einnehmen.
Haken setzen bringt keine Veränderung
Wandel ist kein Punkt auf der Agenda, den man abhaken kann. Es reicht nicht, ein neues Organigramm aufzusetzen oder eine neue Führungsebene einzuziehen. Um Strukturen zu verändern, muss sich ebenfalls mit den informellen Mustern beschäftigt werden: Wie wird kommuniziert? Wie wird entschieden? Was wird unausgesprochen mittransportiert?
Führung, so zeigen die Erfahrungen von changing frames, ist dabei kein Titel, sondern eine Haltung. Eine Grundposition, die sich nicht hinter Zahlen versteckt, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellt und es durchaus verträgt, wenn ungelegene Fragen gestellt werden. Und Verantwortung übernimmt – auch für das, was zwischen den Zeilen passiert.
Diese Art der Führung braucht den Mut zur Selbstreflexion, die Offenheit für unbequeme Einsichten sowie die Bereitschaft, gewohnte Betrachtungsweisen zu verlassen.
Keine Schablone, kein Standardrezept – sondern authentische Verbindung
changing frames arbeitet nicht mit Methoden von der Stange. Ihre Arbeit beginnt mit echter Nähe – sie hören zu, schauen genau hin, stellen die richtigen Fragen und nehmen sich Zeit, wirklich zu verstehen. Ellen Treder und Thorsten Jakob suchen das Gespräch mit Mitarbeitenden aus allen Bereichen der Organisation, von der strategischen Führung bis zu den Teams im operativen Alltag. Nur durch diese Vielfalt an Perspektiven entstehen ein realistisches Bild der gelebten Unternehmenskultur sowie erreichbare Ziele, mit denen sich die Geschäftsführung noch vor Projektbeginn (selbst-)kritisch auseinandersetzen sollte.
Aus diesem Verständnis heraus entwickeln sie individuelle Vorgehensweisen, ohne standardisierte Checklisten, jedoch mit handfesten Strategien, die zur jeweiligen Organisation passen. Ihr Ziel ist es, Menschen zu befähigen, selbst zu gestalten. Es geht nicht darum, das Unternehmen komplett umzukrempeln, sondern Potenziale freizusetzen und gezielt in Bewegung zu bringen.
Vor diesem Hintergrund ist auch das Credo der Entrepreneure zu verstehen: „Unser Erfolg besteht darin, überflüssig zu werden.“ Wer Veränderung wirklich verankern will, braucht keine dauerhafte Betreuung, vielmehr das Vertrauen, es selbst zu können.
PREcruiting: Kultur beginnt vor dem ersten Arbeitstag
Ein Beispiel, wie kultureller Wandel konkret aussieht, ist PREcruiting. Dieses von changing frames entwickelte Konzept lenkt den klassischen Recruiting-Prozess in ganz neue Bahnen. Nicht die Schnelligkeit der Besetzung steht im Fokus, sondern die bewusste Integration – ohne dass das eine das andere ausschließt.
Allzu oft erleben neue Mitarbeitende eine deutliche Diskrepanz zwischen dem, was im Bewerbungsgespräch versprochen wurde, und dem, was sie im Arbeitsalltag tatsächlich vorfinden. Klare Ansprechpartner fehlen, eine strukturierte Einarbeitung bleibt aus, und eine gelebte Willkommenskultur ist nicht erkennbar. Auf der anderen Seite gibt es häufig unrealistische Erwartungen bei Team und Führungskraft, denn Integration bedeutet Mehrarbeit und nicht schnelle Entlastung. Das Ergebnis ist häufig Enttäuschung, die nicht selten in einer schnellen Kündigung sowie in der Demotivation des Teams endet.
PREcruiting setzt genau dort an. Das Team wird von Anfang an eingebunden. Nicht nur die Führungskraft entscheidet, sondern auch Kollegen, die später mit dem Kandidaten zusammenarbeiten. Die Erwartungen sind geklärt, Zuständigkeiten definiert, und die Unternehmenskultur wird von Anfang an sichtbar. So entsteht sowohl im Bewerbungsprozess als auch bei Führungskraft und Team ein authentisches Gesamtbild, das die Basis für eine langfristige Bindung legt.
Die Wirkung zeigt sich deutlich: Die Fluktuation sinkt, die Zufriedenheit steigt und das Team wächst spürbar zusammen. Vom ersten Tag entsteht ein echtes Gefühl der Zugehörigkeit, das nicht nur die Integration erleichtert, sondern die Grundlage für eine starke und anhaltende Zusammenarbeit legt.
Kulturelle Passung und Bindung: Warum PREcruiting wirkt
PREcruiting geht weit über Recruiting hinaus. Es ist ein strategischer Kulturhebel. Mit der Auswahl neuer Mitarbeitenden unter Einbezug der fachlichen als auch der menschlichen Ebene bei gleichzeitiger Vorbereitung der Organisation wird der Grundstein für langfristige Stabilität gelegt.
Die Einbindung des Teams signalisiert nicht nur Vertrauen, sondern aktiviert es. Dabei wächst die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, enorm. Hinzu kommt das wachsende Verständnis für die Bedeutung von guter Einarbeitung und authentischer Kommunikation.
Insgesamt entsteht so ein Umfeld, das auf echte, langfristige Beziehungen setzt, nicht auf kurzfristige Benefits. Ein Ort, an dem Menschen sich eingeladen fühlen, zu bleiben.
Wer Wandel will, darf den Spiegel nicht scheuen
Veränderung beginnt nicht mit dem nächsten Tool, erforderlich ist ein ehrlicher Moment. Wenn jemand offen sagt: Wir haben ein Problem, und wir wollen es lösen.
Für viele ist dieser Augenblick der schwerste. Er bedeutet, die Komfortzone zu verlassen und den Blick aktiv nach vorne zu richten und Neues zu gestalten. changing frames schafft Räume für diesen Prozess. Räume, in denen Organisationen sich selbst verstehen lernen. Nicht durch Vorträge, sondern durch Dialog. Nicht durch Konzepte, sondern durch Erfahrung.
Transformation geschieht nicht einzig durch Systeme. Sie erfordert Menschen, die sie leben – mit Haltung, Klarheit und der Bereitschaft, mit einem Blick in den Spiegel neue Wege zu gehen.